
Bettina Vogel
Vielseitig unterwegs und stets im Fluss: Mit Sprache, Bewegung, Musik, dem Zeichenstift und ganz handfest als Eurythmistin, Chorleiterin und in der Bildhauerei. Lebt in Bonn.
4 Fragen an Bettina Vogel
Die Welt ist voller Wunder. Es gibt so Vieles zu entdecken, zu erforschen, zu entwickeln – in der Kunst und in mir. Von der ersten, vielleicht vagen Idee bis zum fertigen Werk ist es ein Weg mit vielen Erkenntnissen, Verirrungen, Fragen und Rätseln. Kann ich das Rätsel lösen? Besonders beglückend ist es, einfach „drin“ zu sein – im „Flow“. Am Ende steht das Staunen über das fertige Werk.
Für alle Menschen gibt es unterschiedliche Wege zu sich selbst. Sei es beim Sport, beim Meditieren beim Tanzen, Spielen, Zeichnen oder beim Singen. Unvoreingenommen neue Wege in der eigenen Lieblingsform zu beschreiten oder erstmals mit dieser in Kontakt zu kommen, ist ein fulminantes, nährendes Geschenk an sich selbst. Jede und jeder kann es sich machen.
Meine Lieblingsorte: Bildhauerei-Atelier und Chorsaal!!! Allein und in der Gemeinschaft. Den Spannungsbogen halten und die eine Welt in die andere hineinbringen. Liebgewordene Routinen helfen dabei: der Morgenkaffee, der Weg mit dem Fahrrad übers Feld, das Bänkchen im Garten, genussvolles Schlafen und tolle Freundschaften.
Raum geben für die individuelle Entwicklung, zum Beispiel beim Zeichnen: Ausprobieren, was dich selbst weiterbringt. Alles ist erlaubt: das Bild zerkratzen, dann wieder liebevoll glätten – oder auch nicht. Hässliche Farben verwenden – vielleicht sind sie neu auf der Palette? Zarte Flächen, brutale Linien – wie viel Emotion steckt in meinem Bild?
Oder beim Singen: Töne in mir – extrovertiert oder introvertiert, hell oder dunkel, erzählend oder mit Gefühl? Mit Körper oder ohne? Am Ende: gerne als Gemeinschaftsaktion in Liedform.
Aufwärmen mit Stift und Stimme, ausprobieren, üben, die gezeichnete, gesungene Kontur finden, komponieren, zusammenfügen, individuell oder gemeinsam bis zum fertigen Werk. Wichtige Utensilien: Humor und ein warmherziger Umgang mit sich und den anderen. Bei all dem mag ich die Begleiterin sein.