
Lexi Pollex
Musik ist für mich immer wieder aufs Neue das Medium, um in Kontakt zu kommen. Mit anderen, der Umwelt und mit mir. Geboren 1995 in Tübingen; langes Reisen und Eintauchen in andere (musikalische) Kulturen; Studium Expressive Arts in Social Transformation (BA), Hamburg; Praktikum bei Klangkunst Fassbender im Instrumentenbau von neuartigen Klangobjekten; Ausbildung „Klangdialog“.
4 Fragen an Lexi Pollex
Mich faszinieren jene Dinge im künstlerischen Handeln, welche spontan und unvorhergesehen passieren. Die Irritationen, welche mich aus meinen bestehenden Vorstellungen herauslocken, um mich auf Neues einzulassen. Wenn ich mich nicht von dem Ungewohnten weg, sondern mich ihm zuwende, kann ein resonanter Dialog zwischen mir und dem Unbekannten entstehen, der meinen Horizont erweitert.
Es ist mir ein Anliegen, einen wertungsfreien Zugang zu dem eigenen künstlerischen Ausdruck zu erlangen. Mir geht es nicht darum, dass die Teilnehmenden etwas „Schönes“ oder „Gutes“ – nach irgendwelchen vorgegebenen Maßstäben folgend – erschaffen. Viel mehr darum, dass sie etwas aus sich heraus entstehen lassen. Sobald ich es schaffe, das eigene Werk nicht mehr zu beurteilen, sondern es als berechtigten Ausdruck meiner selbst zu betrachten, kann ein authentischer Zugang zur Kreativität geschaffen werden sowie ein freieres Begegnen mit Mitmenschen sensibilisiert werden.
Manch eine:r würde sagen, ich sei in der Zeit stehen geblieben ...
Ich liebe es, Platten zu hören. Das Knistern der Nadel auf dem Vinyl, die ganz eigene Geschichte, die jedes Album erzählt, das bewusste Auswählen der Musik. Einfach mit dem unmittelbaren Hier und Jetzt sein. Der beschleunigten Gesellschaft entgegenwirkend, verweilend – und mich immer wieder neu fragen, wer bin ich und wo will ich hin?
„Jenseits von Richtig und Falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“
Dieses Zitat von Rumi inspiriert mich sehr und begleitet mein täglich Sein. Ich möchte die Teilnehmenden dort abholen, wo und wer sie gerade sind, einen wertungsfreien Raum öffnen, sodass geteilt werden kann, was geteilt werden will.