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Der Johannishof – Magic Place


Straßenbahnhaltestelle Alanus Hochschule, Alfter, dann noch eine halbe bis dreiviertel Stunde zu Fuß den Berg hinauf oder ein paar Stationen mit dem Bus. Wer die Schleichpfade kennt, ist im Vorteil. Mit dem Auto pirscht man sich in Schleifen heran, schmale Gässchen hinauf und dann in einem Bogen an den Gebäuden des alten Campus vorbei, bevor man sich ihm von den Koppeln am Waldrand aus nähert. Dann öffnet sich der Blick über die Rheinebene bis zum Siebengebirge. Üppige Rosensträucher und Lavendelbüsche, Apfelbäume und Kunstwerke säumen den Weg entlang der Bildhauerateliers, der Ateliers des Alanus Weiterbildungs- und Tagungszentrums, am Gästehaus vorbei, hinab zum Johannishof, dem Herzen des Campus I der Alanus Hochschule. Hier dann Ankunft, Sammlung, Ruhe, Innehalten. Und die Hoflinde.

Dieser Ort bringt uns in eine produktive Spannung zu uns selbst: Er ist ein Geschehen aus Zentrum und Umkreis, wie die Spirale, die in das Pflaster des Hofs eingelassen ist. Johannishof – das ist ein Zwischenraum, Kernstück der Sommerakademie. Hier trifft man zusammen, begegnet und versammelt sich, ruht, sucht, spricht, isst, feiert, singt. Hier werden interdisziplinäre Begegnungen initiiert und improvisiert. Von hier aus verstreut man sich in die die Hofateliers und die um den Hof herum liegenden Ateliers. Hinein und wieder hinaus. Jede:r baut sich die eigene kleine Wabe, doch die der anderen sind auch ertragreich und fruchtbar. Der Austausch zwischen den Künsten ist ein selbstverständlicher, beglückender Begleitumstand. Musik malt, Farben klingen, Stein summt. Und dazwischen die Kinder, die die Welt erkunden und staunen, was die Erwachsenen nun für ungewöhnliche Dinge tun, bevor sie aufbrechen in den Kottenforst, in dem sich jede:r schon einmal verlaufen hat. 

Neben dem Parkplatz bahnt eine schmale Brücke den Weg hinüber zur Bildhauerwiese. Wer sie hinunterschlendert, driftet hinein in den Schaffensprozess der Studierenden, die hier arbeiten, und trifft womöglich am Fuß der Wiese neben dem Teich auf die mobilen Behausungen von Gästen, die Zeltbahnen und Sternenhimmel den festen vier Wänden vorziehen. Luftige Inseln im Strom der Sommerakademie. Sie leiten uns weiter, vorbei an den Bewegungsräumen, zwischen denen Apfelbäume dazu einladen, eine Hängematte zu installieren, die Seele baumeln zu lassen oder die Füße im warmen Sand des Volleyballfeldes vergraben werden können, um der Träge eines Sommertags hingegeben einem Cello in der Ferne zu lauschen.

Johannishof – das ist ein Raum mit einem weiten Umkreis, ein Raum, der uns hält, der uns aufhält, der uns auch abhalten kann. Wie das Labyrinth am Fuße des Glashauses, wo nichts mehr den Blick in die Weite verstellt. Ein Ort mit Spielraum, stillen Winkeln und unentdeckten Möglichkeiten. Nicht zuletzt ein Ort, der immer etwas für sich behält. Magic Place.