Loading...
Derzeit arbeiten wir am Programm der 36. Sommerakademie 2025.
Martin Timm

Martin Timm

 

Handwerksausbildung und Fotoschule Kiel, Studium des Fotoingenieurwesens in Köln, Assistenzen bei Werbe- und Architekturfotografen, Stillife- Studios in Köln, Specials: Architektur, Natur, Abstrakt, Fernöstliche Ästhetik, Ausstellungen seit 1992. Preise: Fuji Shooting Star, Best of AWI.

4 Fragen an Martin Timm

Was bewegt Dich in Bezug auf Deine eigene künstlerische Arbeit?

Die Liebe zum technischen Medium habe ich nie verstanden, auch die zur Fotografie nicht. Aber meine Lust am Bild ist immens – nicht mal der Schönheit, sondern der Erfahrung wegen, für die es mich öffnet. Dann führt es mich an meine Grenzen, verunsichert mich, macht mich ratlos, lässt mich weitersuchen, manchmal finden, vielfach anderes als das Gesuchte – und erfüllt mich gerade darin zutiefst.

Was möchtest Du – in Bezug auf die künstlerische Vermittlung – bewegen?

Mich treibt zweierlei: eine versponnene Vision und eine einfache Lust. Die Vision, dass wir die guten Bilder in uns nach außen tragen müssen, aber auch die einfache Lust auf Teilhabe anderer an der eigenen Intensität. Und: die Freude daran, in der Erfahrung mit anderen fotografisch auch selbst weiterwachsen zu können.

Wie bist Du "in der Welt" zuhause?

Das ist sehr beweglich, es ändert sich ständig. Gestern waren es Maler von vor hundert Jahren, die mich fotografieren ließen, vorgestern die Musik vor hundert Jahren und heute sind es Gedichte. Auch von vor hundert Jahren. Und morgen, ich hab schon die Literatur dazu, ist es wahrscheinlich das Atom. Wie man es vor hundert Jahren sah. Ich glaub, es sind hundert Jahre, die etwas von mir wollen.

Wie begegnest Du Deinen Teilnehmenden? Wie "unterrichtest" Du?

Am liebsten sind mir das Gespräch, die Diskussion, die beflügelnde Kontroverse, die irritierende Zwischenfrage, die allzu vage Ahnung, die fühlbare Unsicherheit und das sichere Gefühl. Wenn wir gemeinsam Bilder machen und sie danach befragen. Wenn wir spüren, wie ernst wir uns künstlerisch nehmen dürfen. Einfach nur weil wir Tore öffnen. Tore, die in Welten führen.