Zeugnis des Bildes
Wir sind unauffällige Zeugen
Tagsüber schauen wir auf die Wolken,
Nachts auf die Sterne,
aber wir sehen nur, was einen Namen hat.
Manchmal erschaffen wir etwas,
es entsteht vor unseren Augen,
aber wir wissen nicht, wie wir es benennen sollen.
Der gelernte Kosmos sagt nichts. ( oder der weise Kosmos sagt nichts. )
Dann erscheint es ohne Worte,
an leeren Orten, die eine andere Sprache brauchen.
Worte verbergen Bilder.
Daher trauen Bilder den Worten nicht.
Sie senden uns Briefe, die wir noch nicht lesen können.
In ihnen offenbart sich das Wesentliche.
Wir bleiben unauffällige Zeugen.
Und das Bild wartet geduldig.
Wie wäre es, wenn wir zwei Wochen lang nicht mit Worten kommunizieren würden. Bilder und Gesten können Zeugen unserer Gedanken sein, auch wenn sie nicht eindeutig lesbar sind. Wenn wir ein Bild erstellen, erschaffen wir eine Parallelwelt. Ein gezeichnetes Pferd rennt nicht über das Feld, und ein Lächeln auf einem Gesicht bleibt für die Ewigkeit. Das Bild wird zum Zeugnis eines vergangenen Augenblicks, der Emotionen, der Reflexion, der Kontemplation, aber auch zum Zeugnis von etwas, das wir nicht vorhergesehen haben, sondern das von selbst geschah, als wäre es ein Signal aus dem Jenseits.
Bringen Sie Ihr Feingefühl und alles mit, was Ihnen in die Finger kommt und was sie nicht mehr aus den Händen lassen möchte. Und etwas Farbe, Papier, Buntstifte, Bleistifte, alles, was Ihnen Freude am Gestalten bereitet.
Zielgruppe
Für alle, die unauffällige Zeugen sein wollen.
Künstler, Kurator, Professor an der Kunstakademie in Szczecin, Polen. Arbeitet im Bereich von: Malerei, Zeichnen, Bildhauerei, Fotografie, Installation. Ausstellungen und Kuratorentätigkeit in China, Europa, Indonesien, Israel, Japan, Kanada, Korea, New York, Uruguay.